Arten/Auswirkung von Gewalt in der Pflege

  • Physische Gewalt in der Pflege umfasst direkte Aggressionen wie Schläge, Tritte oder das Festhalten von Pflegebedürftigen sowie unsachgemäße Fixierung und unangemessene Verabreichung von Medikamenten. Die Auswirkungen können Verletzungen, Schmerzen und psychische Belastungen sein.
  • Psychische oder emotionale Gewalt in der Pflege umfasst Verbalmissbrauch, Einschüchterung, Ignorieren oder Demütigung von Pflegebedürftigen. Die Auswirkungen können Angst, Depressionen, geringes Selbstwertgefühl und Schwierigkeiten bei der zwischenmenschlichen Interaktion sein.
  • Vernachlässigung in der Pflege beinhaltet das Versäumnis, die grundlegenden Bedürfnisse der Pflegebedürftigen zu erfüllen, wie Nahrung, Hygiene, medizinische Versorgung, soziale Interaktion und Sicherheit. Die Auswirkungen können schwerwiegend sein und zu physischen und psychischen Problemen führen.
  • Sexuelle Gewalt in der Pflege umfasst unerwünschte sexuelle Handlungen, Übergriffe oder Belästigungen gegenüber Pflegebedürftigen. Dies kann durch unangemessene Berührungen, sexuelle Kommentare, Erpressung oder erzwungene sexuelle Handlungen geschehen. Die Auswirkungen können äußerst traumatisch sein und zu psychischen Problemen, Angstzuständen, Depressionen und posttraumatischen Belastungsstörungen führen.
  • Freiheitsentziehende Maßnahmen in der Pflege sind Interventionen, die darauf abzielen, die Bewegungsfreiheit von Pflegebedürftigen einzuschränken. Dabei können physische Mittel wie das Fixieren von Patienten an Betten oder Stühlen zum Einsatz kommen, oder auch räumliche Maßnahmen wie das Abschließen von Türen oder das Begrenzen des Zugangs zu bestimmten Bereichen. Diese Maßnahmen werden oft eingesetzt, um die Sicherheit der Pflegebedürftigen zu gewährleisten, sollten jedoch nur als letztes Mittel und unter Berücksichtigung der individuellen Bedürfnisse und Rechte der betroffenen Person angewendet werden. Es ist wichtig, freiheitsentziehende Maßnahmen sorgfältig zu prüfen und alternative Lösungen zu suchen, um die Autonomie und Würde der Pflegebedürftigen zu wahren.
  • Finanzielle Ausbeutung in der Pflege tritt auf, wenn Pflegekräfte, Angehörige oder andere Personen die finanziellen Mittel oder Vermögenswerte von Pflegebedürftigen missbräuchlich nutzen. Dies kann durch Diebstahl, Betrug, Zwang oder Manipulation geschehen. Besonders ältere Erwachsene oder Personen mit eingeschränkter Entscheidungsfähigkeit sind gefährdet, Opfer finanzieller Ausbeutung zu werden, da sie möglicherweise nicht in der Lage sind, sich angemessen zu verteidigen oder die Situation zu erkennen. Finanzielle Ausbeutung hat nicht nur finanzielle, sondern auch emotionale und physische Auswirkungen auf die Betroffenen.